Was steckt hinter Lebensmitteln aus ökologischem Anbau?

Der Verbraucher möchte wissen, woher seine Lebensmittel stammen und greift zu Bioprodukten. Bio-Supermärkte schießen regelrecht aus dem Boden – und das in fast allen Regionen. Mittlerweile bieten sogar die großen Discounter eigene Biomarken an.

Boom um Bio

Es herrscht ein regelrechter Boom um Biolebensmittel. So bewirtschafteten Ende 2007 18.700 Biobauern rund 865.000 Hektar Land nach ökologischem Landbau. Das waren rund 5 Prozent aller Äcker und Wiesen in Deutschland. Nur fünf Jahre später sah das schon ganz anders aus. Jetzt waren es schon knapp 23.000 Biobauern, die eine gute Million Hektar Fläche bewirtschafteten. Der Anteil an der Gesamtfläche betrug nun schon 7,7 Prozent. Und das Wachstum geht weiter. Auch für die Zukunft prognostiziert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Zuwächse, wenn auch geringere als in der Vergangenheit. Das liegt vor allem daran, dass nicht unendlich viel Fläche für den ökologischen Landbau zur Verfügung steht.

Sind Biolebensmittel wirklich gesünder?

Viele Verbraucher fragen sich, ob Bioprodukte auch wirklich gesünder sind als herkömmlich angebaute Lebensmittel. Denn auch die herkömmlich angebauten Lebensmittel unterliegen strengen Kontrollen. Dann ist da noch der Preis. Denn Bioprodukte sind oftmals teurer. Der Infodienst aid des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt darüber eine eindeutige Auskunft: Bio-Lebensmittel sind gesünder. Sie enthalten weniger Nitrat, mehr Nährstsoffe und sind geeigneter für Allergie empfindliche Menschen.

Biolebensmittel und die Umwelt

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Doch Bio ist nicht nur gut für die Gesundheit. Viele Verbraucher von Biolebensmitteln kaufen diese aus einem ökologischen Bewusstsein heraus ein. Nicht nur die geringeren Rückstände in den Biolebensmitteln sind ein wichtiges Argument für Bio. Die Nachhaltigkeit einer tier- und umweltfreundlichen Landwirtschaft entlastet auch die Ressourcen kommender Generationen.

Die Mindestrichtlinien der Biolandwirtschaft beinhalten eine artgerechte Tierhaltung, die Verwendung bewährter Kultursorten und Zuchtrassen, Futter vom eigenen Hof oder anderen Biobetrieben, keine Duldung tierquälerischer Tiertransporte, keine Gentechnik, möglichst regionale Vermarktung, Schonung des Grundwassers, Zwei- bis Vierfelderwirtschaft und keine Verwendung von Kunstdünger oder chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel.

Auch darf eine Weiterentwicklung der Nahrungsmittel nur mit zulässigen Zutaten geschehen. Chemie ist nicht erlaubt. Die Lagerung der Rohstoffe muss ebenso ökologisch korrekt sein, wie der Ökofluss eingehalten werden. Diese genannten Mindestrichtlinien garantieren ein Mindestmaß an Bio.

Die einzelnen Siegel von EU, Staat und Anbauverbände haben ihre eigenen Richtlinien, die sich in Strenge und Qualität voneinander unterscheiden.

Wie werden Biolebensmittel kontrolliert?

Biolebensmittel und deren Erzeugerbetriebe werden regelmäßigen Kontrollen unterzogen. Unabhängige Kontrollstellen – vom Staat benannt und zertifiziert – übernehmen die Besichtigung der Betriebe.

Die Kontrolleure haben einen genauen Plan des Betriebes sowie eine Beschreibung der Tätigkeit sowie eine Liste der hergestellten Produkte. Dann wird bei einem Betriebsrundgang kontrolliert, ob alle Rohstoffe und verkaufsfertigen Waren als Bio gekennzeichnet sind. Es dürfen keine konventionellen Rohstoffe im Betrieb sein. Bei landwirtschaftlichen Betrieben kommt es zum Einblick ins Medikamenten- und Stallbuch.

Auch die Lieferscheine und Zertifikate werden einer Kontrolle unterzogen. Daneben müssen von allen Lieferanten gültige Biozertifikate vorliegen. Die Rezepturen werden ebenfalls kontrolliert. Beispiel Roggenbrot: wie viel Roggenbrot wurde verkauft? Wie viel Roggen ist in der Rezeptur vom Roggenbrot? Wie viel Roggen wurde verbraucht? Liegen für die gesamte verbrauchte Menge Roggen Einkaufsrechnungen über Bio-Roggen vor? Bei landwirtschaftlichen Betrieben werden die Verkaufsmengen auf Plausibilität zur Anbaufläche geprüft. Zum Schluss muss der Betriebsinhaber natürlich versichern, dass er alle Angaben wahrheitsgemäß gemacht hat.

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